Karin Erb, gelernte Pädagogin, leitet das Berliner Mampe-Museum in der
Muskauer Straße in Kreuzberg. Ihre erste Mampe trank sie, „weil Mampe
das billigste Getränk auf der Karte in einer Kreuzberger Kneipe war“.
Erb war sofort angefixt – und geradezu entsetzt, als sie erfuhr, dass
der Likörschnaps zu den bedrohten Arten gehört. Sie begann zu
recherchieren und zu sammeln.
Artikel im Tagesspiegel vom 27. Januar 2013
Erb hat
sich zum Ziel gesetzt, Mampe wieder zu einem Berliner Kultgetränk zu
machen - ähnlich wie der "Held-Wodka" unter zeitgenössischer Vermarktung
gerade Eingang ins Nachtleben findet. "Alle trinken Becks oder
Jägermeister", sagt die Mampe-Freundin, "aber es doch schöner, etwas mit
Geschichte zu trinken, das einen mit Alteingesessenen zusammenbringt."
Artikel in der taz vom 15. August 2011
Die feindlichen Mampe-Firmen, die außer ihren Likören "Halb und
Halb" noch heute nach dem Originalrezept des Geheimen Sanitätsrats
"Bittere Tropfen" herstellen, wissen gar wunderliche Dinge über die
Wirksamkeit des Mittels zu berichten. So soll der Großtierfänger
Christoph Schulz, der in Zentralafrika den Totentanz der
Baila-Neger filmte, dem deutschen Magenschnaps sogar sein Leben
verdanken. Die vom Filmen wenig begeisterten Neger hatten dem
Tierfänger Pflanzengift in seinen Tee gemischt, worauf er die
Sprache verlor, in einem Muskelkrampf erstarrte und wie tot dalag.
Erst die "Bitteren Tropfen", von seiner Frau liebevoll eingeflößt,
riefen ihn ins Diesseits zurück.
Der Spiegel vom 11. April 1956
Sind’s die Augen, geh’ zu Mampe,
gieß’ Dir einen auf die Lampe,
kannste allet doppelt sehn,
brauchste nich zu Ruhnke gehn.
Wikipediaeintrag zu Mampe
Markenzeichen von Mampe Berlin war zunächst
das Schimmelgespann, erst 1951 wurde der Elefant, der sich
auch als Plastikbeigabe an jeder Flasche Mampe befand,
offiziell als Warenzeichen eingetragen. Als J.F. Mampes
Werk sich noch in Stargard befand, zierte jede Flasche
ein Bild des berühmten Stargarder Mühlentors,
während es nach dem Umzug nach Hamburg mit den Brüderschaft
trinkenden Mönchen warb.
Eintrag über die Likörfabrik Mampe im ehemaligen Stargard
Auch gegen die Folgen reichlichen Kommißbrot-Verzehrs bewährte sich das
Destillat des Sanitätsrats. Im ersten Weltkrieg wurde es vom Roten Kreuz
auf mehreren Kriegsschauplätzen den deutschen Soldaten regelmäßig
verabfolgt. Trotz so überzeugender Qualitätsbeweise dachte Dr. Carl
Mampe nicht daran, seine Erfindung geschäftlich auszunutzen.
Eintrag über Mampe bei der Historischen Rzeptwerkstatt
Mittwoch, 30. Januar 2013
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